Psychologische
Präventionskonzepte

In extrem belastenden Lebenssituationen (z.B. beim Erleben eines Unfalles) kann ein Mensch vollständig von dem Geschehen vereinnahmt werden (d.h. Aspekte des Geschehens haben eine hohe „Salienz“) und sich dabei selbst „vergessen“.
Konzeptualisiert werden diese typischen Erlebnisweisen im Modell der adaptiven Informationsverarbeitung. Hierin wird beschrieben, wie Menschen in bewältigbaren Alltagssituationen die Verarbeitung belastender Erlebnisse möglich ist.
Hohes Traumatisierungspotential von Situationen stört diese Informationsverarbeitung, das Gehirn schaltet in eine Art „Not-Modus“, sensorische Informationen werden unverarbeitet „abgelegt“.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses ungünstige Verhalten in der Folge die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Betroffene immer wieder unwillkürlich an ihr Erleben in der traumatisierenden Situation erinnert werden, extrem unruhig bleiben, schlecht schlafen und mehr und mehr beginnen zu vermeiden, was an das Geschehene erinnert.
Übungen zum „Salienztraining“ können helfen, diesen belastenden Folgen vorzubeugen, indem gelernt wird, die Aufmerksamkeit in den belastenden Situationen bewusst zu steuern und das Empfinden von Autonomie zu bewahren.